Ist die Wohnfläche im Kauf- oder Mietvertrag falsch angegeben, kann dies weitreichende Konsequenzen haben.
Beim Kauf einer Immobilie wird diese neben anderen Kriterien vor allem über die Wohnfläche bewertet. Weicht diese stark ab, kann man unter Umständen einen viel zu hohen oder aber auch zu niedrigem Preis im Vergleich zu einer richtig angegebenen Immobilie bezahlt haben.
Als Verkäufer einer Immobilien können so nach einem Verkauf Rückzahlungen an den Käufer fällig werden.
Aber auch gerade bei der Finanzierung einer Immobilie mittels eines Immobiliendarlehns spielt die korrekte Angabe der Wohnfläche eine entscheidende Rolle. Banken nutzen Immobilienbewertungsberechnungen, welche stark von der Wohnfläche beeinflusst werden. Weicht nun die tatsächliche Wohnfläche von der ursprünglich bewerteten Wohnfläche ab, kann sich das Risiko für die Bank nach ihrem Modell erhöhen, wodurch sie höhere Zinsen oder mehr Sicherheiten verlangt hätte oder eine Finanzierung gar abgelehnt hätte.
Bei der Vermietung einer Immobilie ist eine korrekt angegebene Wohnfläche ebenfalls wichtig. Der Mietpreis pro Quadratmeter Wohnfläche wird häufig zugrunde gelegt, um Immobilien miteinander zu vergleichen. Darüber hinaus haben Mieter einen Anspruch darauf, nur das zu bezahlen, was sie auch tatsächlich nutzen.
Daher ist es wichtig, dass die im Mietvertrag ausgewiesene Wohnfläche auch mit der tatsächlichen übereinstimmt. Ansonsten kann der Mieter eine negative Abweichung reklamieren und unter Umständen mindert sich dann entsprechend die Miete und Nebenkosten um die fehlenden Quadratmeter.
Daneben gibt es in angespannten Wohnungsmärkten, wie es aktuell in den Großstädten der Fall ist, die Mietpreisbremse. Diese berechnet sich anhand vom Mietpreis pro Quadratmeter. Weicht nun die zugrunde zu legende Wohnfläche stark von der Realität ab, wird die Berechnung entsprechend positiv oder negativ verfälscht.